Licht. Kamera. Gleitgel.
Die meisten meiner Videos sind ziemlich unkompliziert. Ich mache mein Make-up und meine Haare, stelle eine Kamera und ein paar Lichter auf, filme 1-2 Stunden, schneide die Patzer raus und korrigiere die Farben – fertig. Aber manchmal kribbelt es mir in den Fingern, etwas Besonderes zu kreieren.
Anfang 2024 habe ich eine Hommage an den Film Alien (1979) gemacht: EGGS – alien inside. Wir haben ihn mit Mini-Budget in meiner Einzimmerwohnung gedreht, mit ein paar Freunden, die bei der Postproduktion geholfen haben.
Ich habe ihn hauptsächlich gemacht, weil ich die Idee geliebt habe – und war dann völlig überwältigt vom tollen Feedback. Er lief sogar auf einigen Pornofilmfestivals!
Da wusste ich: Es muss eine Fortsetzung her – und diesmal wollte ich alles richtig machen. Aber ich habe total unterschätzt, wie viel Arbeit in dieser Produktion stecken würde!
Insgesamt hat diese 18-minütige Szene über 100 Stunden verschlungen.
Jetzt will ich dir zeigen, wohin all diese Zeit geflossen ist – und du kannst entscheiden, ob es sich gelohnt hat.
Vorbereitung
Drehbuch schreiben
Am Anfang war das Wort. Ich hatte schon über mehrere Wochen hinweg Notizen gesammelt, was ich in dem neuen Film haben wollte – stark inspiriert von der Krankenhausszene am Anfang von Aliens (1986).
Ich schrieb einen Entwurf, ließ ihn eine Woche liegen, überarbeitete ihn dann. Später, als ich wusste, wer sonst noch dabei sein würde, schickte ich ihn rum, holte Feedback ein und passte ihn nochmal an.
Planung, Planung, Planung
Die nächste Frage: Mit wem drehe ich, wann und wo?
Der Drehort war leicht gefunden – ich entdeckte eine Fetischwohnung in Hamburg mit einem Krankenhauszimmer und genug Platz in den Nebenräumen für unser Equipment.
Das Casting war kniffliger. Ich brauchte drei Rollen: eine Kameraperson, eine Produktionsassistenz und jemanden für die Rolle der Ärztin. Zum Glück konnte ich denselben Kameramann wie beim ersten Film gewinnen – er wusste also genau, welchen Vibe ich wollte.
Eine Produktionsassistenz haben wir beim ersten Mal schmerzlich vermisst. Eine zusätzliche helfende Hand ist Gold wert – besonders, wenn diese Hand einen glitschigen Alien-Di**o voller Gelatine-Eier steuern muss.
Ich fragte einen Freund, aber der sagte schließlich kurzfristig ab. Zum Glück konnte der Mitbewohner einer Freundin einspringen. Wir kannten uns vorher nicht, aber er hat großartige Arbeit geleistet.
Für die Rolle der Ärztin fragte ich herum, aber keine der Performerinnen, die ich kannte, konnte derzeit nach Hamburg reisen.
Glücklicherweise hatte meine Freundin Lady Mara Morrigan – eine Domina – Lust auf diese Herausforderung, obwohl sie noch nie vor der Kamera gestanden hat. Ich bin ihr ewig dankbar, denn ohne sie wäre dieses Projekt nicht zustande gekommen.
Nach den typischen Terminfindungsschwierigkeiten fanden wir einen Tag im September 2024, an dem wir alle – und die Location – verfügbar waren.
Requisiten
Mit dem fertigen Skript und der Location war es an der Zeit, Requisiten zu besorgen.
Zuerst: Greenscreen-Stoff und Tape für das Fenster der Raumstation und den Ultraschall-Monitor. Dann ein Waschmaschinenschlauch und eine Beatmungsmaske, um daraus ein Beatmungsgerät zu basteln.
Und natürlich der Star des Films: das Alien und die Eier. Das Alien Spielzeug vom ersten Film war von Nothosaur – also kontaktierte ich sie. Sie schickten mir ihr neues Ovipositor-Spielzeug Kohana in zwei Größen (S und L) plus Silikonformen für die Eier.
Um die Eier zu gießen, habe ich zuerst den Supermarkt geplündert – der Kassierer dachte sicher, ich mache den größten Wackelpudding der Welt. Es dauerte einen ganzen Tag und meine Küche stank fürchterlich, aber am Ende hatte ich zwei Dutzend schöne Alien-Eier im Kühlschrank.
Falls du selbst Gelatine-Eier gießen willst: Das Rezept von Primal Hardwere hat super funktioniert.
Wenn du Luftblasen bekommst: Hatte ich auch. Nach dem ersten Erhitzen hab ich die Mischung abkühlen lassen, die schaumige Schicht oben abgeschnitten, den klaren Teil nochmal erhitzt und dann in die Form gegossen.
Drehtag
Wahrscheinlich der längste Arbeitstag meiner Porno-Karriere. Von 8 Uhr morgens bis 4 Uhr nachts – durchgehend in Bewegung!
Makeup & Haare (& Ar**h)
Der Tag startete beim Friseur, der über meinen Job Bescheid weiß und extra früh aufgemacht hat. Danach ging’s nach Hause, um mein Make-up zu machen – und meinen Hintern für die anstehende Aufgabe vorzubereiten.
Dann packte ich zwei Koffer voll mit Equipment, Requisiten und Outfits und rief ein Taxi zur Location. Um 15 Uhr fing ich an, aufzubauen. Der Rest des Teams kam gegen 17 Uhr – fast ready to go.
Shot-Liste & Papierkram
Vor dem Drehen kam der langweilige, aber wichtige Teil: Model-Verträge unterschreiben und die Shot-Liste durchgehen. Wir planten die Szenenreihenfolge so, dass wir möglichst wenig Licht- und Kostümwechsel hatten.
Set Prep
Während die Produktionsassistenz die Greenscreens aufklebte, knotete ich an das kleine Alien-Spielzeug eine Nylonschnur und beschmierte die Eier mit Fake-Cum.
Der Kameramann richtete das Licht ein – das Krankenhauszimmer war klein, also nutzten wir nur ein großes Licht mit Parabol-Softbox, ein paar Tube-Lights und LED-Panels.
Ein letzter Kameracheck – und Action!
Drehen
Cryo-Kammer
Das drehten wir zuerst, weil ich da noch das Outfit aus dem ersten Film trug.
Ich lag auf einem Krankenhausbett, umgeben von farbigen Tube-Lights, und die Produktionsassistenz hielt einen semi-transparenten Spiegel über mich. Wir mussten mit einigen Kamerawinkeln herumprobieren, bis es so aussah, als läge ich unter Glas – ohne, dass man die Crew in der Reflektion sehen kann.
Outro
Nach einem Outfitwechsel drehten wir das Outro, solange ich noch halbwegs frisch aussah. Wir haben mit einer freihändigen Kameraeinstellung begonnen, um den Plottwist zu enthüllen (Keine Spoiler hier!), und sind dann aufs Stativ gewechselt für den dramatischen Zoom auf das Greenscreen-Fenster, gefolgt vom Abspann.
Dialog
Der aufwendigste Teil: Drei Minuten Dialog, drei Kamerawinkel, ständige Lichtanpassung – das dauerte drei Stunden.
Danach filmten wir den Monolog der Ärztin durch den halbtransparenten Spiegel – was präzise Licht- und Fokuswechsel erforderte.
Um 23 Uhr war Lady Mara Morrigan fertig mit ihrer Rolle und durfte nach Hause gehen. Wir anderen hatten noch eine lange Nacht vor uns!
Penetration
Ich wollte immer eine Chestburster-Szene nachstellen – aber aus meinem Hintern statt der Brust! Dafür war das kleine Alien-Spielzeug da.
Nachdem es großzügig mit Gleitgel eingeschmiert war, habe ich es vorsichtig mit der Basis voran eingeführt (bitte nicht zu Hause nachmachen! Stunts überlässt man besser den Profis!) ich hatte riesige Angst, dass die Nylonschnur nachgibt und ich in der Notaufnahme lande. Aber sie hielt!
Während ich bei meinem Schauspiel alles gab, zog die Assistenz an der Schnur – et voilà: die Alien-Geburt aus dem Hintern ist vollbracht.
Die Penetration mit dem großen Toy war dagegen recht entspannt, insbesondere da mein Produktionsassistent so eine fabelhafte Arbeit darin leistete, das Spielzeug mit den Eiern zu befüllen und zu manövrieren.
Eier legen
Die Eier wieder rauszubekommen war einfach – nur mussten wir jedes Mal lachen, wenn so ein Gelatine-Ei auf dem Boden aufkam und wie ein Flummi herumhüpfte.
Aufräumen
Um halb 3 Uhr nachts war dann endlich Drehschluss. Danach dauerte es nochmal 90 Minuten, alles aufzuräumen. Insbesondere die Eier zu finden, die in jede Ecke gerollt waren, war eine Challenge für sich.
Post-Produktion
Videoschnitt & Color Grading
Das hat ewig gedauert. Naja, nicht ewig – aber 40 Stunden für einen 18-Minuten-Film fühlen sich zumindest so an. Stundenlanges Material sortieren, beste Takes auswählen, zwischen Kamerawinkeln wechseln und Farben korrigieren.
Special Effects
Nach dem Rohschnitt kam die Magie. Kleine Effekte wie das Cryo-Eis und das Ultraschallvideo habe ich selbst gemacht. Für den Rest habe ich Profis geholt:
Meine Freunde von Approximate Productions hatten noch das Raumschiff-Modell vom ersten Film! Sie bauten eine kleinere Rettungskapsel, filmten ein grandioses Intro und setzten das Greenscreen-Material perfekt ein.
Musik Komposition
Eigentlich wollte ich wenig Musik, aber durch den Verkehrslärm am Set wäre die Immersion zerstört gewesen – hupende Autos passen nicht so ganz ins Weltall.
Jamie Kelly von Approximate Productions hat einen schön unheimlichen Soundtrack komponiert: KY Cygni.
Sie hat netterweise auch Soundeffekte und Audio-Bearbeitung übernommen – das sind Bereiche, in denen ich mich nie besonders kompetent gefühlt habe.
Fotoshooting
Promo-Fotos wollten wir eigentlich beim Dreh machen, aber dafür blieb am Ende einfach keine Zeit.
Also hab ich die Location später nochmal gebucht, einen tollen Fotografen engagiert, Haare neu gestylt, neue Eier gegossen und die Szenen nachgestellt – nur ohne Di**o, weil mein Di**o-Operator nicht dabei war… ;)
Promo Material
Und damit schließt sich der Kreis!
Die letzten zwei Wochen vor der Veröffentlichung habe ich Trailer geschnitten, Thumbnails und Poster gebastelt, Social-Media-Posts und Pressemitteilungen geschrieben – und … diesen Blog!
Ich bin total gespannt darauf, diesen Film endlich zu zeigen, nach einem halben Jahr unregelmäßiger Arbeit daran.
Ich hoffe, dieser Blick hinter den Vorhang hat dich neugierig auf EGGS 2 – It’s Not Over Yet gemacht! Der Film ist verfügbar auf ManyVids oder Clip4Sale. Und wenn du ihn schon gesehen hast, hoffe ich, dass du durch den Blog noch mehr wertschätzen kannst, wie viel Schleim, Schweiß und Liebe in jedem Frame steckt.